Seid gegrüßt!
Nach den letzten, offenbar etwas schwerer verdaulichen (schließe das mal aus der Kommentarfrequenz) Beiträgen bezüglich der Uni gibt es heute mal wieder etwas aus dem Bereich "Freizeit" zu berichten. Gestern war nämlich das Kulturgasque, und wer war dabei um euch alles brühwarm zu berichten (und vielleicht auch ein bisschen weil es Spaß macht)? Richtig, ich. :-)
Das Besondere am Kulturgasque ist, dass ständig etwas passiert, und damit meine ich noch ständiger als sonst sowieso schon. Und es hat alles im weitesten Sinne mit Kultur zu tun, natürlich. Das beginnt schon damit, dass beim Sektempfang eine kleine Fotoausstellung (über den gemischten Chor) zu sehen war, eine 2-Mann-Band zur Unterhaltung beitrug und eine lustige kleine Fotostory auf einem Beamer lief.
Dann ging es in den großen Saal. Die Essensauswahl war dieses Mal sogar noch etwas feiner als sonst. Zur Vorspeise gab es beispielsweise Muscheln. In der Folge entdeckte der Autor dieses Textes seine Philie zu vegetarischem Essen; einen Wunsch, den die charmante Bedienung ohne Murren zu erfüllen wusste. Folglich wurde es für mich eine (ausgezeichnete!) Erbsensuppe.
Lecker Erbsensuppe
Im Vergleich zum letzten Gasque waren mir meine Tischnachbarn dieses Mal ungleich bekannter; die zur Rechten kannte ich noch von meinem letzten Aufenthalt in Uppsala, die zur Linken von einem Besuch 2008 und von einem Fest eines Bekannten letztens, und mir gegenüber saß meine Gastmutter. Haben uns gut verstanden übrigens. :-)
Das Programm war voll, und so gab es schon während der Erbsensuppe (ja ich weiß, dass das Robert und Judith wieder nicht gefallen wird ;-) ) eine kurze Einlage des Theaters. Sie haben ein sogenanntes "Spex" gespielt, ein Ausdruck den ich am besten gleich erkläre, weil er dieses Jahr vermutlich noch öfter fallen wird. Und zwar handelt es sich dabei um ein kurzes, lustiges Theaterstück, wenn man so will, wobei die Betonung mehr auf lustig als auf Theater liegt. In diesem Falle ging es um 4 Leute, die Brettspiel spielten, und wie sich das Ganze im schlechtesten Falle entwickelt wenn alle verschiedene Auffassungen vom Würfeln haben (Kippe, bei 6 nochmal würfeln?, Würfel fällt auf Boden: gilt der Wurf?,...kennt wohl jeder). War recht amüsant.
Spex
Ja, und dann kam auch schon das Highlight des Abends (meiner bescheidenen Meinung nach), nämlich der Auftritt des fantastischen, unvergleichlichen Västgöta-Chores (der gemischte, wohlgemerkt, in ständiger fruchtbarer Konkurrenz zum Männerchor). Die Darbietung war natürlich ein voller Erfolg, ein Genuss für Ohren und Augen.
Übrigens: Seht ihr - recht mittig hinter einer der blonden Damen - den charmanten und überaus attraktiven jungen Herrn in der zweiten Reihe? Ja? Daneben stehe ich. :-)
Immer noch keine Hauptspeise in Sicht, folgte schon bald die Rede des Ersten Kurators. Er hatte sich in einer ruhigen Minute wohl ein paar besondere Gedanken gemacht, jedenfalls ging es in der Rede im Wesentlichen um Laktose. Und ja, ich bin mir sehr, sehr sicher, dass ich keinem Übersetzungsfehler aufgesessen bin. Seht nur das Bild.
Mehr Toleranz für Laktoseintoleranz! Naja, warum auch nicht mal darüber reden?
Na, dann war es irgendwann soweit (nur ein paar Lieder später), die Hauptspeise wurde serviert, gemeinsam mit dem guten Rat auf Schrotkugeln zu achten. Es gab nämlich Wildente (bis hierhier war mir übrigens wieder eingefallen, doch kein Vegetarier zu sein), worüber vor allem die Gastmutter (zur Erinnerung in Personalunion auch Frau des Inspektors, was der Grund ihrer Anwesenheit war) ganz hin und weg war. Wild hatte sie nämlich bisher noch nicht in der Nation serviert bekommen. Und ich würde vermuten, sie hat schon einige Gasques hinter sich. Vielleicht sogar mehr als ich. ;-) Nun aber das Bild, ihr seid bestimmt schon ganz hungrig, äh neugierig.
Wildente auf Ratatouille an Bohnen und Pfifferlingen
Dann kam der Männerchor, keine Ahnung ob der sich vertraglich festschreiben lässt immer genau zum warmen Hauptgericht stören singen zu dürfen, aber auch dieses Mal war es wieder so. Immerhin konnten sie durch einen gelungenen Auftritt entschädigen. Und ich schien nebenbei der Einzige zu sein, der ein Joseph-Goebbels-Zitat für eine unangemessene Überleitung zu einem deutschen Lied (von dem ich kein Wort verstand) hielt. Aber naja.
Und dann haben wir auch wieder selber gesungen, von einem der schwungvollsten Lieder kann ich ein Bild präsentieren, das glaube ich recht erfolgreich die gute Stimmung einfängt, die so den Abend über herrscht.
Spaß wurde gehabt. :-)
Na, schon jemand unter euch der das gerne auch mal miterleben würde? :-)
Es folgten noch die Rede des Inspektors, ein weiterer Spex, und eine Kombo aus Klavierspieler und Jongliererin (oder wie heißt eine weibliche Person die jongliert?). Dann kam die Nachspeise, mmmhh war die lecker!
Weißes Schokoladen-Litschie-Mousse mit Chilikaramell (Olli!),
rotes Brombeerenparfait mit zartbittrer Schokolade. Oh ja!
Und es folgten Punsch (Likör) und Kaffee, und es wurde noch ein wenig gesungen, und es wurde sich wie üblich bei Küche und Bedienung mit einem Lied bedankt, und dann war dieser Teil des Abends beendet.
Es folgte Party mit 04-släpp, das heißt es wurden auch Leute ohne Anzug von draußen hereingelassen und mehr in eine Richtung gefeiert, die man auch aus Deutschland kennt (DJ, Bar und so, ne). Ich jedoch entdeckte die Reste meines Chors oben im ersten Stock in einem etwas abgeschiedenen Raum. Die zwei Jungs und eine nicht näher bestimmte Anzahl an Damen hatten sich dort oben die vergangenen drei Stunden seit dem Auftritt tapfer gehalten und hatten eine hübsche Unterhaltung im Gange. Da habe ich mich dann dazu gesetzt und wir haben noch viel Spaß gehabt. Und jetzt kommen wir zu einem wichtigen Punkt, wo ich tatsächlich mal euer Feedback brauche. Mich interessieren die Kommentare ja sonst schon immer brennend, aber dieses Mal ist es elementar wichtig, wenn ich mich bei der nächsten Chorprobe am Dienstag nicht blamieren will.
Und zwar brachte einer der Jungs das Thema Frauenparkplätze auf. Er wäre mal in Deutschland gewesen und hätte dort Parkplätze nur für Frauen besehen. Etwa 10 staunende, auf Widerspruch wartende Gesichter starrten mich an. "Nö na klar gibt es Frauenparkplätze bei uns, wieso hier etwa nicht?" erwiderte ich. Ungläubiges Kopfschütteln. Und dann prasselten haufenweise Fragen von allen Seiten auf mich herein: Warum gibt es Frauenparkplätze? Wo gibt es Frauenparkplätze? Gibt es die immer, und wenn ja wieviele (hunderte oder nur eine handvoll)? Woran erkennt man die? (Der Schwede meinte sie wären doppelt so breit gewesen, damit das Einparken auf jeden Fall klappt.) Wie kontrolliert man ob dort auch wirklich Frauen geparkt haben? (Der Schwede feilte weiter an seiner Beliebtheit mit der Aussage das wäre doch ganz klar, indem man schaut ob das Auto gerade in der Lücke steht oder nicht.) Wieviel kostet es Strafe, wenn man als Mann dort parkt? Was, wenn Mann und Frau gemeinsam kommen und die Frau einparkt, aber der Mann hinterher beim Wegfahren am Steuer sitzt? Wer hatte die Idee zu Frauenparkplätzen, und wann war das? Gibt es auch Männerparkplätze? Und immer wieder die Frage: Wofür gibt es die eigentlich?
Und ehrlich gesagt: Ich wusste es nicht. Alles andere schon nicht, aber vor allem nicht wofür eigentlich. Ich versuchte es über den Zugang mit Behindertenparkplätzen, aber das fand ich nicht befriedigend, und die Damen schon mal gleich gar nicht. Das einzige was ich zu dem Thema sagen konnte war, dass es an meiner Heimatuni direkt vor den Gebäuden einen ganzen Parkplatz nur für Frauen gibt.
Und jetzt kommt ihr ins Spiel: Irgendjemand einen blassen Schimmer, wofür das gut ist? Nicht, dass ich es den Frauen nicht gönne, aber eigentlich...? Ich habe das immer als selbstverständlich hingenommen, aber so einen richtigen Sinn, Frauen die nicht schwanger oder mit fertigen Kindern ausgestattet sind, zu bevorzugen, sehe ich eigentlich nicht. Es wird ja wohl nicht wegen dem oft unangepassten Schuhwerk der Damenwelt sein, schon gar nicht an der Uni. Ich bin völlig ahnungslos.
Gute Antworten (dazu zählen Antworten wie "Damit man Frauen gezielt aus dem Straßenverkehr ziehen kann.", und andere die meinen Status im Chor nachhaltig beschädigen, explizit nicht) bitte bis Montagabend, denn ich habe aus nicht mehr ganz nachvollziehbaren Gründen zugesichert, am Dienstag vor Beginn der Chorprobe eine kurze klärende Ansage zu dem Thema zu machen.
In Erwartung vieler hilfreicher Kommentare!
Hendrik