Wie ihr daran erkennen könnt, dass hier wieder etwas geschrieben steht, bin ich gut und sicher in Schweden angekommen. Ist ja auch mal eine Nachricht wert. :-)
Am Freitag ging es in aller Frühe los, ab halb sieben bewegte sich das Auto Richtung Schweden. Genau, das Auto. Im Wesentlichen gibt es ja drei Möglichkeiten nach Uppsala zu kommen (ich rede jetzt nur von den wirklich praktikablen Möglichkeiten): Auto, Bahn oder Flugzeug. Am schnellsten ist sicher das Flugzeug, aber die haben ja die 20 kg-Begrenzung. Und weil ich vom letzten Mal weiß, dass da dann wirklich nur das aller-, allernötigste mit kann, war der Plan mit dem Auto zu fahren. Meine Mutter würde mitkommen und dann mit dem Auto wieder zurückfahren. Problem war dann allerdings, dass sich just zum Wochenende ein Schneechaos angekündigt hatte. Deshalb hatte ich einen "Notfallkoffer" gepackt, in dem alles Wesentliche, d.h. ein bisschen was von jeder Sorte Kleidung, Bettwäsche und eine Tasse, drin war, falls ich im letzten Augenblick doch den Zug (der ja keine 20 kg-Grenze kennt) nehmen muss. Das war glücklicherweise nicht nötig, wofür mir im Zweifel vermutlich auch alle Menschen die in Riechweite mit mir zusammenarbeiten müssen dankbar sein werden, nachdem ich festgestellt habe dass ich in der Eile gerade mal so 3-4 Unterhemden eingepackt hatte.
Aber wir haben uns dann ja doch für's Auto entschieden, und in Deutschland sind wir dem Schnee ja auch eher weggefahren, da er von Süden kommen sollte. Nur in Hamburch hat's mal ordentlich geschneit, da war die Autobahn in Nullkommanix zu. Deutschland haben wir dann mit der Fähre (Puttgarden-Rödby für die vielen Leser, die meinen Weg auf der Karte mit dem Finger nachfahren) verlassen. Es ging dann quer durch Dänemark, von wo wir dann über die Öresundbrücke nach Schweden eingereist sind. Interessanterweise wird die Maut dort erst auf der anderen Seite kassiert. Keine Ahnung was die mit denen machen, die erst dort erfahren dass das Geld kostet und keines mithaben.
Auch in Schweden selbst war die Fahrt sehr angenehm, immer schön mit 110 und wenn erlaubt sogar 120 km/h auf der zweispurigen E4, die bis nach Uppsala führt (wie praktisch!), gerne auch mal 100 km lang ohne jemanden zu überholen oder selbst überholt zu werden. Die linke Spur war in der Regel vereist, aber sonst war erstaunlich gut geräumt. Gegen 17 Uhr waren wir dann in Huskvarna bei Jönköping, das liegt am Vätternsee (immerhin fast 4 Mal so groß wie der Bodensee). Dort haben wir dann in der Jugendherberge übernachtet, und dort habe ich dann auch mit Schrecken feststellen müssen, dass meine Karte der SEB (ich bin ja vor 3 Jahren extra zur SEB gewechselt, um in Schweden kostenlos Geld abheben zu können) nicht funktioniert. Noch weiß ich nicht, woran es liegt, vielleicht das Chipkartenproblem, von dem ich noch in Deutschland in den Nachrichten gehört hatte, aber hoffentlich löst sich das bald, sonst sitze ich hier sehr schnell auf dem Trockenen. :/
Am nächsten Morgen, also Samstag, ging es dann nach dem Frühstück in der Jugendherberge wieder los. Es war ein herrliches Bild: Am See entlang, der bei -20°C dampfte, dessen Nebenschwaden die aufgehende Sonne golden färbte, die glitzernde Wasseroberfläche umgeben von raureifbedeckten Bäumen in einer herrlichen Schneelandschaft... . Ich hätte sehr gerne ein Foto gemacht und hier gepostet, aber leider hat die Kamera bei diesen Temperaturen den Dienst verweigert. Erst später, im aufgewärmten Auto, hat sie es wieder getan. Aber da lag der See schon hinter uns.
Ja, es ist kalt hier. Dennoch schnurrte das Auto zuverlässig, und schon gegen halb drei waren wir am Ziel Uppsala angekommen und haben das Haus auch direkt gefunden. Hilft schon ein bisschen, wenn man schon mal hier gewesen ist. :-)
Wir waren dann noch rasch einkaufen (wobei zur Eile hier nicht geboten ist, denn die Läden in Schweden haben Öffnungszeiten die deutschen Gewerkschaftern die Tränen in die Augen treiben würden. Der nächste ICA-Supermarkt beispielsweise Montag - Sonntag von 8-23.30 Uhr, das ist sogar noch eine halbe Stunde länger als damals). Zum Abendbrot gab es gleich etwas typisch schwedisches, Pytt i panna. Ursprünglich wohl mal ein Resteessen gewesen, bei dem der Sonntagsbraten, Wurstreste und was sich sonst noch so in der Küche fand zusammen mit Kartoffeln und Zwiebeln in der Pfanne gebraten wurde, gibt es das inzwischen auch fertig abgepackt zu kaufen. Also genau das Richtige, wenn man ankommt und eine schnelle warme Mahlzeit braucht. Dazu natürlich Rote Beete. ;-)
Ja, damit bin ich also wieder hier. Hier, wo das genau ist und wie ich dazu kam, das beschreibe ich bald mal in einem eigenen Eintrag.
Bis dahin!
Hendrik
Herrlich - Danke dir lieber Hendrik für diesen aufschlussreichen post! Wunderbar, dass du bei deiner Gastfamilie Internet zu haben scheinst!!! Und das Essen - naja, sieht zumindest besser aus als der Fisch aus der Dose bekanntlich riecht ;) Hab gestern im Asialaden an dich gedacht - da gibt es eine stachelige große Frucht namens Durian, die in Thailand nicht in geschlossenen Räumen verspeist werden darf - es gibt also nicht nur in Schweden mehr als merkwürdige Speisen ;)
AntwortenLöschenUnd deine Mama ist auch wieder gut zu Hause angekommen? Hut ab, dass sie die lange Strecke zurück alleine gefahren ist!!!
Gespannt wartend auf Neues,
deine Judith
Aaaaah schön, dass ich jetzt auch kommentieren kann :-)
AntwortenLöschenSchön auch, dass du gut angekommen bist, mach mir aber auch ein bisschen Sorgen wegen der Rücktour, da Richtung Ostsee, solls ja ziemlich übel zu gehen momentan, was man so hört...
So ich geh gleich mit Janika und ihren Schwestern raus, bei der Reichenau ist der See zu gefroren...
Viele Grüße!
Eva
Ich hätte jetzt auch noch gerne gelesen "Meine Mama ist auch wieder gut zu Hause angekommen" oder so.
AntwortenLöschenDa ich noch nicht weiß, ob meine Mama gut zu Hause wieder angekommen ist, konnte ich das nicht schreiben. Inzwischen weiß ich zumindest, dass sie gut in Lund angekommen ist, wo sie übernachtet.
AntwortenLöschenNähere Infos für die offenbar vielen Interessierten folgen hoffentlich morgen. ;-)
Zitat Hendrik:
AntwortenLöschen"Wo das genau ist und wie ich dazu kam, das beschreibe ich bald mal in einem eigenen Eintrag."...
Und wie es weiter geht mit "Hendrik in Schweden - das 2. Mal wird's noch besser" erfahrt ihr in der nächsten Episode ;)
Hallo Hendrik!
AntwortenLöschenSchön, dass du trotz Winterchaos gut in Schweden angekommen bist! Ich drück dir jetzt mal die Daumen, dass der Start so sanft wie möglich gelingt. Bis hoffentlich bald,
Olli